Berichte

Realistische Selbstverteidigung in Oldenburg

Am Samstag, den 03.09.2011, fand wieder ein Lehrgang in Oldenburg in der realistischen Selbstverteidigung statt. Austragungsort war die Sporthalle des Hebartgymnasiums und Lehrgangsleiter war Alexander Hartmann, 4. DAN, der die Teilnehmer nach einem Unterrichtskonzept von Großmeister Jürgen Paterok unterrichtete.

Das langfristige Lehrgangsziel ist es, dass die Teilnehmer erlernen wie es möglich ist, sich in einer realen Notwehrsituation zu verteidigen. Für diejenigen Teilnehmer, die das traditionelle Taekwon-Do trainieren kommt hinzu, dass die Hosinsul-Lehrgänge eine Vorbereitung auf die Prüfungen ab dem 4. Kup sind. Ab dem 4. Kup wird die realistische Selbstverteidigung zu jeder Prüfung überprüft, wobei das Anforderungsniveau entsprechend der Graduierung steigt. Da die realistische Selbstverteidigung im normalen Vereinstraining in dieser Form nicht trainiert wird, sind die Lehrgänge eine wichtige Schulung auf dem Weg zur Meisterschaft in den traditionellen Kampfkünsten.

Zu Beginn gab es eine kurze theoretische Einführung zu den Grundlagen der Selbstverteidigung bzw. Notwehrhandlungen. Es wurde in diesem Zusammenhang noch einmal herausgestellt, dass die beste Selbstverteidigung ein vermiedener Kampf oder auch das Weglaufen ist. Nur wenn dies nicht möglich ist, sollten die Mittel der realistischen Selbstverteidigung zum Einsetz kommen.
In der Praxis wurden danach auf der Grundlage der Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung individuelle Lösungsmöglichkeiten zur körperlichen und geistigen Bewältigung von Konflikten erarbeitet.

Die realistische Selbstverteidigung wird dabei so praktiziert, dass sie so schnell es geht mit der größtmöglichen Effektivität zur Anwendung kommt. Durch das stetige Üben sollen die Anfänger langfristig ihre Einstellung in Stresssituationen verbessern, um einen Kontrollverlust, zum Beispiel durch Ängste und Verkrampfungen, zu vermeiden. Für die fortgeschrittenen Lehrgangsteilnehmer ging es darum, situationsbedingt adäquat zu reagieren und grundlegende Bewegungsabläufe stärker zu verinnerlichen, so dass sie zu jeder Zeit abgerufen werden können.

Im Rahmen dieses Lehrgangs wurden u.a. die Abwehr von Festhaltegriffen und die Befreiung daraus geübt. Außerdem wurde die Abwehr eines unbewaffneten Angreifers und eines mit einem Stock bewaffneten Angreifers geschult. Zum Abschluss konnten die Teilnehmer gegen einen Angreifer im Vollschutzanzug agieren. Hierbei war es vor allem wichtig, die Aktionen mit voller Konsequenz ausgeführt wurden.

Die Lehrgangsteilnehmer kamen wieder einmal zu dem Fazit, dass dies nur ein erster oder weiterer Schritt in Richtung einer realistischen Selbstverteidigung gewesen sein kann und eine permanente Fortbildung notwendig ist, um sich wahrhaftig in einer ernsthaften Notwehrsituation verteidigen zu können.

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