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Sprungtechniken Lehrgang

Die Thematik „Sprungtechniken" lockte am vergangenen Samstag zahlreiche, interessierte Budoka aus dem norddeutschen Raum in die Sporthalle des Alte Gymnasiums in Oldenburg, um sich unter der Leitung von Alexander Hartmann, 5. DAN, intensiv mit dem Thema Sprungtechniken zu beschäftigen. Das Lehrgangskonzept wurde Alexander zuvor von Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN, ausführlich dargelegt.

Die Teilnehmer durften zu Beginn Wünsche bezüglich einer Sprungtechnik äußern, so dass sich verschiedene Schwerpunkte ergaben: Einige der unterschiedlichen Sprungtechniken waren der gesprungene Fersendrehschlag aus der Rückwärtsdrehung, der gesprungene Seitwärtsfußstoß und der gesprungene Fußstoß zu Seite aus der Rückwärtsdrehung. Je nach Thematik wurden die Teilnehmer in verschiedene Gruppen aufgeteilt.

Nach dem Aufwärmtraining ging Alexander in die einzelnen Gruppen, um die jeweilige Sprungtechnik zu zeigen und deren Ablauf zu erklären.

Hierbei kam es insbesondere darauf an, den Teilnehmern die unterschiedlichen Phasen der Bewegungen und die Körperhaltung im Moment der Kraftabgabe zu vermitteln.

Für die Gruppe, die sich mit den Variationen des gesprungenen Seitwärtsfußstoßes auseinandersetzten gab es zum Beispiel spezifische Übungen, wie etwa die seitliche Stoßbewegung des Trittbeines im Sitzen, die auch im späteren Verlauf immer wieder praktiziert wurde.

Auch den Jüngsten war es so möglich ein Gefühl für die korrekte Position im Moment des Treffens zu bekommen.Was dann auch der jüngste der Teilnehmer, der fünfjährige Stefan Salewski, beim gesprungenen Vorwärtsfußstoß hochmotiviert umsetzte.

In einer weiteren Gruppe wurde der Fersendrehschlag zunächst noch einmal ohne Sprung geübt, da die Position der Hüfte und die Streckung des Trittbeines im Ziel identisch mit der technischen Ausführung im Sprung sein sollten.

Nach der Vermittlung des grundlegenden Ablaufs der Techniken, gingen die Gruppen dazu über die Techniken mit Kontakt gegen die offenen Hände eines Partners zu springen.

Neben der Schulung der Genauigkeit und des Timing ging es darum eine möglichst exakte Technik auszuführen. Dazu sollte dann noch die Geschwindigkeit maximiert werden, um eine möglichst effektive Technik auszuführen.

Im Lauf der Trainingseinheit wurden die Techniken dann vermehrt direkt am Partner geübt, wobei hier selbstverständlich ein noch höheres Maß an Kontrolle vorhanden sein muss, denn die Technik muss so nah wie möglich am Partner (oder sogar mit Kontakt) ausgeführt werden, wie Axel Markner, 6. DAN, mit einem gesprungenen Fußstoß zu Seite aus der Rückwärtsdrehung demonstrierte.

Außerdem wurden verschiedene Variationen der Sprungtechniken aufgezeigt und geübt. So wurden die Techniken u.a. auch aus dem Stand und mit Anlauf geübt. Bei der Ausführung mit Anlauf wurde z.B. beim gesprungenen Seitwärtsfußstoß dahingehend variiert, dass einmal auf das Ziel zugelaufen wurde und dann ein Eindrehen der Hüfte um 90° erfolgte und ein anderes Mal parallel zum Ziel angelaufen wurde und die Technik seitwärts zur Laufrichtung getreten wurde.

Der Trainer ging immer wieder in die Gruppen, um weitere Übungshinweise zu gegeben, Techniken zu demonstrieren oder einzelne Schüler zu korrigieren und half, die Phasen der Technik mittels taktiler Hilfen mit dem Körper besser nachfühlen zu können. Die Jüngsten wurden beispielsweise von ihm hochgehoben, damit diese die Bewegung auch in der Luft langsam nachvollziehen konnten.

So zeigte sich zum Beispiel bei Ole Zink eine deutliche Verbesserung seines gesprungenen Seitwärtsfußstoßes.

Aber auch Latisha Wallek konnte die Technik ihres gesprungenen Seitwärtsfußstoß und Nick Prassel das Timing seines gesprungenen Fersendrehschlags aus der Rückwärtsdrehung verbessern.

Die anwesenden Eltern zeigten sich beeindruckt von dem Umgang der Kinder untereinander und deren Durchhaltevermögen. Dass rücksichtsvolle, disziplinierte Üben und stetige wiederholen der Sprungtechniken ist keine Selbstverständlichkeit und spiegelt die Prinzipien des Budo wieder.

Debbie Paterok, 4. DAN, und Franziska Schwarz, 2. DAN, trainierten in der Gruppe zum gesprungenen Seitwärtsfußstoßes und zeigten einmal mehr, weswegen sie so erfolgreich im Wettkampf der Synchron-Kata sind.

Joshua Kannapin führte seine Techniken mit soviel Sprungkraft aus, dass er am höchsten treten konnte.

Gerade der gesprungene Seitwärtsfußstoß ist von fast allen nach dem Lehrgang technisch wesentlich besser ausgeführt worden. Diese Technik wurde in allen Angriffsstufen geübt und konnte auch deutlich kraftvoller ausgeübt werden.

Nach dem vierstündigen Lehrgang haben alle, vom 8. Kup bis zum 6. DAN, einen weiteren Schritt zur Verbesserung ihrer Sprungtechnik gemacht. Dabei freuten sich die Lehrgangsteilnehmer nicht nur über die technischen Fortschritte, die angenehme Atmosphäre und die Unterstützung untereinander trugen ebenfalls zum Gelingen des Lehrgangs bei.

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