Berichte

Realistische Selbstverteidigung

Am Samstag, den 9.Juni, fand in Oldenburg der zweite der regelmäßig stattfindenden Lehrgänge in realistischer Selbstverteidigung im Jahr 2012 statt. Nach einem Lehrgangsplan des Cheftrainers Großmeister Jürgen Paterok leiteten Alexander Hartmann, 4. DAN, die Teilnehmer im vierstündigen Lehrgang zum Thema „Abwehr von Stockangriffen" an.

Zu Beginn des Lehrgangs gab es wie immer eine kurze theoretische Einführung zu den juristischen Grundlagen der Selbstverteidigung bzw. Notwehrhandlung. Außerdem wurde herausgestellt, dass die beste Selbstverteidigung eine vermiedene gewaltsame Auseinandersetzung ist. Dafür ist gegebenenfalls das Weglaufen die einfachste und effektivste Lösung. Sofern dies aber einmal nicht mehr möglich ist, sollten die Mittel der realistischen Selbstverteidigung zum Einsatz kommen. Dies gilt auch für Situationen, in denen Dritten, die in Notlage geraten sind, geholfen wird.

Ein Ziel in der realistischen Selbstverteidigung ist es, dass sie schnörkellos mit der größtmöglichen Effektivität und Konsequenz zur Anwendung kommt. Die Psyche soll dabei in immer realistischeren Situationen lernen mit aggressiven Situationen umzugehen, um einen Kontrollverlust in der Situation, zum Beispiel durch Ängste und Verkrampfungen, zu vermeiden.

In der Praxis gab es zunächst eine kurze Wiederholung der Grundlagen zum Ausweichen und Abwehren von Angriffen mit dem Stock. Jeder Teilnehmer konnte dabei selbst über die Intensität der Aktionen entscheiden, indem er dem Partner vor dem Angriff durch eine Zahl eines vorher definierten Zahlensystems mitteilte, wie realistisch die Aktion sein sollte. Zu Beginn des Lehrgangs wurde noch mit isolierten Stöcken geübt, später hatten die Teilnehmer auch die Möglichkeit mit dem Shinai oder Stöcken ohne Isolierung zu üben.

Im Verlauf des Lehrgangs wurden dann weitere Aktionen gegen Stockangriffe gezeigt und geübt, wobei danach jeder Teilnehmer für sich entscheiden musste, bei welchen Abwehrmöglichkeiten er sich am sichersten fühlte und am effektivsten agierte. Nachdem die Angriffe zu Beginn festgelegt waren zeigte sich dann beim freien Angriff ohne Absprache, wie schwer es ist einen Angreifer souverän abzuwehren.

Zum Abschluss des Lehrgangs konnten die geübten Situationen dann noch in aller Konsequenz an einem Partner mit Vollschutz, dem sogenannten „Blackman" ausgeführt werden.

Die wichtigste Erkenntnis des Tages war wieder einmal, dass nur bei einem regelmäßigen Training die eingesetzten Techniken situativ optimal zu einer Bewältigung der Situation führen.

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