Berichte

Frauenselbstverteidigungs-Lehrgang in Hildesheim

Landestrainer für Selbstverteidigung, Andreas Modl, 6. DAN, Rainer Kersten, TAEKIDO-Master und Heidi Hartmann, 1. DAN und Profi-Boxweltmeisterin gaben gemeinsam ihren zweiten Lehrgang, der speziell für Frauen ausgeschrieben war, die sich in der realistischen Selbstverteidigung schulen lassen wollten.

Andreas Modl (hinten l.), Rainer Kersten (hinten, 5. v. l.), Heidi Hartmann (hinten r.) mit den Teilnehmerinnen

Im Sommer letzten Jahres stellten die drei Referenten zum ersten Mal ihr Konzept im Sportzentrum Walsrode vor und begeisterten trotz der Sommerferien 25 Frauen, die aus ganz Niedersachsen mit völlig unterschiedlichem Vorwissen kamen. Am 15. Januar fand der Lehrgang in Hildesheim statt, zu dem sich schon zu Beginn des Jahres über 30 Frauen angemeldet hatten. Vor Ort hatte Ingrid Coughlan die Ausrichtung übernommen und die Teilnehmerinnen mit Kaffee, Kuchen und Brötchen bestens versorgt.

Andreas Modl war vielen Frauen schon von anderen Lehrgängen oder aus dem Unterricht bekannt. Sie schätzen seine unkonventionelle Art, die Ernsthaftigkeit einer realen Selbstverteidigungssituation humorvoll zu vermitteln.
Dennoch kamen die Frauen - die jüngste war 16 Jahre alt, die älteste 60 â€" bei der Praxis ins Schwitzen.
In den Übungssituationen, in denen das Ausweichen und Abwehren von Schlägen geübt wurde, stießen einige Frauen schon an physische und psychische Grenzen. Im Bodenkampf sollten die Frauen ihre Körperkraft und Geschicklichkeit einsetzen, um sich gegen zum Teil mehrere Angreifer zur Wehr zu setzen.

Nach einer Mittagspause hielt Rainer Kersten, ehemaliger Angehöriger einer Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes und Schüler von Jürgen Paterok im koreanischen Karate, einen kleinen theoretischen Vortrag über die Wirksamkeit der konsequenten Gegenwehr im Allgemeinen und die Möglichkeiten, die Frau in gefährlichen Situationen hat.

Nach dem Vermitteln und Üben relativ leicht zu erlernender Techniken, die sich auf die empfindlichen Körperteile des Menschen beschränkten, wurden die Frauen von drei männlichen „Dummies“ angegriffen und sollten versuchen, die Techniken einzusetzen, die der Situation angemessen wären.

Sie selbst konnten dabei bestimmen, wie hart, also wie realistisch sie von den Männern angegangen werden wollten. Die Beherrschung solcher Situationen, die in der Regel bei vielen schon eine ganze Portion Stress verursachen, fördert die reale Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und das Entwickeln individueller Stärken.

Heidi Hartmann, ebenfalls von Jürgen Paterok ausgebildet, nutzte die letzte Stunde, um den Frauen eine Einweisung in die Box-Grundschule zu vermitteln. Nach dem Üben von Grundschlägen an der Pratze, stand Partnerarbeit mit dem Schwerpunkt Wahrnehmung und Reaktion auf dem Programm. In dem abschließenden lockeren Sparring sollten Hemmungen überwunden werden, die Partnerin an empfindlichen Stellen zu treffen und sich selbst von Schlägen auf den Körper nicht von ihrem Ziel â€" der erfolgreichen Beendigung des Kampfes - abbringen zu lassen.

Impressionen vom Lehrgang:

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