Berichte

Oster-Intensiv-Seminar

Yop Cha Chirugi

In der Woche vom 21.03.-27.03.2016 fand das diesjährige Oster-Intensiv-Seminar im Sport- und Leistungszentrum in Großsander statt.

Axel Markner, 6. DAN, Alex Hartmann, 5. DAN und Heidi Hartmann, 2. DAN, unterrichteten unter der Leitung von Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN. Während der sieben Tage wurden in den Praxis- und Theorieeinheiten alle prüfungsrelevanten Bereiche für die Teilnehmer erarbeitet. Zusätzlich gab es noch Trainingseinheiten, in denen auf die bevorzugten Techniken der einzelnen Teilnehmer oder auch Spezialtechniken eingegangen wurde.

Nach dem Eintreffen am Montag fand die erste Unterrichtseinheit in der Sporthalle der Grundschule Remels statt. Unterrichtet wurde das Thema Grundschule. Je nach Graduierung wurden Techniken mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad geübt.

Teilweise wurden die Techniken auch an einer Pratze geübt. Hier kann die Technik mit voller Kraft ausgeführt werden, sodass die Effektivität deutlich wird.

Katja Daniel

Katja Daniel trainierte zum Beispiel intensiv für ihre Prüfung zum Grüngurt im Kickboxen. Ein Schwerpunkt lag bei den Beintechniken wie dem Hook-Kick.

Nach Vorgaben durch den Cheftrainer Großmeister Jürgen Paterok wurde während dieses Intensiv-Seminares wieder verstärkt auf die traditionelle Unterrichtsform geachtet. Für die Trainer bedeutet dies noch individueller auf die Schüler einzugehen, ihnen ihre Fehler aufzuzeigen und die richtige Ausführung der jeweiligen Technik immer wieder zu demonstrieren. Hinzu kommen die taktile Korrektur und das Führen der verschiedenen Bewegungsabläufe.

Alex bei der Korrektur
Yop Cha Chirugi

Die beiden jüngsten Teilnehmer waren Phi Long Nguyen, 8 Jahre, und Hoang Nguyen, 9 Jahre, aus Norden. Beide haben bisher schon mehrmals an den Kinder-Camps teilgenommen und fielen durch ihr Talent auf. Nun wollten sie im Rahmen des Seminars intensiver geschult werden und waren mit Begeisterung dabei. 

Hoang und ...
… Phi Long
Tollyo Cha Chirugi

Während des Camps waren sie durchweg gut gelaunt und wussten immer eine Geschichte zu erzählen. Besonders positiv fielen die beiden durch ihre Aufmerksamkeit während des Trainings und Ehrlichkeit beim Spielen auf.  

Auch in den Theorieeinheiten folgten sie dem Unterricht, zusammen mit den Erwachsenen, aufmerksam. Dies galt auch für Joline Schadek, die an ihrem ersten Camp zur Vorbereitung auf ihre Kickboxprüfung teilnahm. Die in den trainingsfreien Zeiten eher zurückhaltende Joline zeigte in der Theorie und der Praxis beim Kickboxen, dass sie mit ihren 11 Jahren den Älteren vom Trainingsengament in nichts nachstand.

In der ersten Theorieeinheit am Montag ging es um das Thema „Einstellung“. Damit ist unter anderem die „Einstellung“ gemeint, mit der eine Aufgabe angegangen und bewältigt wird. Dies kann sich sowohl auf das Training, den Wettkampf , oder auch auf Alltags- und Arbeits- bzw. Schulsituationen beziehen. Was hier in der Theorie erarbeitet worden ist, kam bezogen auf das Traditionelle Taekwon-Do und das Kickboxen in dieser Woche immer wieder in den Praxiseinheiten zur Sprache.

Abends unterrichtete Axel Markner ebenfalls zum Thema Grundschule. In den Trainingseinheiten zur Kibon Donjak wurden die Techniken von Axel demonstriert, theoretisch erklärt und auch in der Anwendung gezeigt, um den Schülern ein besseres Verständnis über die jeweilige Technik zu vermitteln. Im Wechsel von langsamer und schneller Ausführungsgeschwindigkeit trainierten die Schüler dann sowohl die Grundschulbahnen, wie auch die Ausführungen am Partner oder einem Schlagkissen. 

Der Dienstag begann wie jeden Morgen mit einer freiwilligen Meditation. Über den Tag folgten dann noch Trainingseinheiten zum halbfreien Partnerkampf, der realistischen Selbstverteidigung und dem Dreischritt-Partnerkampf.

Beim Halbfreien Partnerkampf unterrichtete Alex Hartmann die Budoka und Heidi Hartmann die Kickboxer. Zunächst wurden nach einem festgelegten Angriff verschiedene Möglichkeiten des Blockens, Ausweichens und Konters erarbeitet. 

Phi Long
Hoang

Bei den Partnerübungen wurde besonderen Wert darauf gelegt, dass die Techniken zum Körper möglichst immer mit Kontakt ausgeführt werden, sowohl bei der langsamen als auch bei der schnellen Ausführung. Bei den Techniken zum Kopf wird dieser touchiert oder vor dem Kontakt abgestoppt.

Tymyo Yop Cha Chirugi
Tymyo Tollyo Chagi
Ap Pandae Tollyo Chagi

Auch hier lies der Trainer Alex Hartmann auf Kommando die Angriffe ausführen und gab jedem individuelle Rückmeldungen. Zum besseren Verständnis zeigte er auch hier den Schülern, wie die jeweiligen Techniken sinnvoll ins Ziel gebracht werden können.

Tymyo Ap Pandae Tollyo Chagi

Immer wieder wies er auch darauf hin, dass der Angriff realistisch ausgeführt werden muss, damit der Verteidiger auch objektiv beurteilen kann, ob seine Verteidigungsaktionen praktikabel und sinnvoll sind.

Mit fortgeschrittenem Niveau wurden die Konter dann auch zunehmend mit Sprungtechniken ausgeführt. Dabei erfolgt der Konter sofort in den Angriff, ohne das vorher ausgewichen oder geblockt wird.

Phi Long und Hoang

Zwischen den Trainingseinheiten war der Kicker ein Highlight, bei dem die Teilnehmer gegeneinander antraten und sich gegenseitig anfeuerten.

Nach dem Mittagessen wurden beim Hosinsul die prüfungsrelevanten Themen erarbeitet. Dies waren unter anderem die Abwehr und Befreiung von Festhaltegriffen, die Befreiung aus der Umklammerung und die Abwehr von Stockangriffen.

Auch hierbei wurden für die Schüler individuelle Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

Zwischen den Trainingseinheiten und den gemeinsamen Mahlzeiten nutzten die Teilnehmer die Zeit, um sich entweder  theoretisch auf die nächsten Prüfungen vorzubereiten oder zum Entspannen.

Sara Wenzel
Nick Praßel
Abendbrot

Am Abend gab es dann vor der Theorie zu den fünf Prinzipien des Traditionellen Taekwon-Do das sportlergerechte Abendbrot. Ilonka Hell hatte sich wieder einmal extra Urlaub genommen, damit sie sich um den Einkauf, das Kochen und alle weiteren anfallenden Dinge, rund um die Verpflegung des Seminars kümmern konnte. Wie immer zur vollsten Zufriedenheit der Teilnehmer.

Tymyo Ap Chagi

Nach der Theorie standen die Partnerkämpfe auf dem Programm, zu denen Axel Markner das Training anleitete. Alle Teilnehmer übten die zu ihrer nächsten Gürtelprüfung anstehenden Partnertechniken. Einige wussten bereits um die Abläufe, andere mussten sich zunächst mit den neuen Anforderungen vertraut machen.

Ein Teil der Gruppe beim UNO-Kartenspiel

Zum gemütlichen Ausklang wurde abends des Öfteren Karten gespielt, bei dem alle gemeinsam entspannten und ihren Spaß hatten.

Won –Hyo Hyong

Für den Mittwochmorgen stand das Thema Hyong auf dem Programm. Angefangen beim Saju Chirugi wurden die ersten Schülerhyong trainiert.

Ap Cha Chirugi

Im Wechsel von schneller und langsamer Ausführung wurden immer die Stände und Techniken korrigiert oder auch einzelne Techniken in Grundschulbahnen geübt.

Bei der schnellen Ausführung stand der Fokus auf den Kampf im Vordergrund, sodass die Techniken auch mit der entsprechenden Einstellung und Konsequenz ausgeführt werden mussten. Zu diesem Zweck wurden auch einzelne Kombinationen immer wieder separat wiederholt.

Am Nachmittag wurden verschiedene Kombinationen aus der Freikampfstellung trainiert. Im Wechsel von langsamer und schneller Ausführung wurde besonderes Augenmerk auf den Fluss in den Kombinationen und der kämpferischen Ausführung gelegt. Zwischendurch wurden auch hier immer wieder einzelne Techniken alleine oder mit Partnern geübt, um diese zu verbessern. 

An Naeryo Chagi
Ssang Pal Ap Chagi
Katja Daniel

Während des Ferientrainings am Mittwochabend, wurde von vielen Teilnehmern das Angebot angenommen, am Theorieunterricht bei Alex teilzunehmen. Katja Daniel und Joshua Kannapin nutzten die Zeit um ihre Techniken beim Kickbox- bzw. Sandsacktraining zu verbessern.

Sara Wenzel und Wencke Emkes

Drei weitere Teilnehmer des Intensiv-Seminares reihten sich anschließend bei den Besuchern des Taekwon-Do-Trainings ein. Thematisch wurde der Yop Cha Chirugi behandelt. Als besonders ist anzumerken, dass die beiden jüngsten Teilnehmer des Seminars Phi Long und Hoang Nguyen diesen für Erwachsene ausgelegten Unterricht ohne Pausen und sehr konzentriert mitmachten! Auch Alex Pedde ließ sich keine Ermüdungserscheinungen anmerken und trainierte intensiv mit.

Der Donnerstag begann wieder mit dem morgendlichen Chip Choong, das von Axel Markner begleitet wurde.

Nach dem Frühstück ging es dann zum Freikampftraining, das von Alex Hartmann angeleitet wurde. Zu Beginn wurden standardisierte Angriffs- und Kontersituationen geübt, die dann im Freikampf umgesetzt werden sollten. Auch hierbei zeigte sich wieder, dass die Konsequenz in der Ausführung der Technik entscheidend für einen erfolgreichen Abschluss ist. 

Fiona und Joshua

Im Verlauf des Seminars wuchs das Zusammengehörigkeitsgefühl der Teilnehmer immer weiter, was zur freundschaftlichen und äußerst entspannten Atmosphäre beitrug.

Yop Cha Chirugi

Nachmittags wurde das zweites Mal die Thematik Hyong unterrichtet. Nachdem in der ersten Einheit die Schüler-Hyong wiederholt wurden, standen in dieser Trainingsstunde die Prüfungshyong auf dem Programm. Im Sinne der traditionellen Ausbildung wurde bei der Vermittlung der Hyong erst zur nächsten Technik übergegangen, wenn die vorherige Technik bzw. Kombination zufriedenstellend ausgeführt werden konnte.

Donnerstagabend und Freitagmorgen wurden noch einmal die Partnerkämpfe trainiert. Beim Panjayu - und Sambo Taeryon gab es nochmal die Gelegenheit die Erfahrungen und Kenntnisse von Dienstag zu vertiefen und zu ergänzen. Unter Axels Anleitung wurden alle für die nächste Prüfung notwendigen Panjayu Taeryon geübt und die einzelnen Kontervariationen stetig wiederholt.

Nach dem Mittag am Freitag wurden weitere Techniken aus dem Bereich Kibon Donjak a) geübt. Beim Aufwärmen im Dojang in Großsander gab es zur Abwechslung ein Programm mit Medizinbällen. Neben vielfältigen Übungen u.a. zur Kräftigung der Rumpf- und Beinmuskulatur durften natürlich auch die Liegestützvariationen nicht fehlen. 

Im Hauptteil der Unterrichtseinheit trainierte Alex Schumann den Tymyo Ap Chagi und wurde dabei zur besseren Analyse mit einer Serienbildkamera aufgenommen.

Alex verbesserte in dieser Trainingseinheit die erste Bewegungsphase bei der Variation eines Tymyo Ap Chagi.

Axel gab abends noch einmal eine Einheit, in der weitere Grundschultechniken trainiert wurden. Die Grundschulbahnen zur nächsten Prüfung wurden unter anderem komplett ausgeführt und individuell an Details und deren Verbesserung gearbeitet. Geübt wurde sowohl in Kleingruppen als auch an Schlagkissen und Pratzen .

Wencke Emkes

Am Samstagmorgen wurden verschieden Techniken und Technikfolgen intensiv und in einzelnen Bewegungsphasen geübt. So setzten sich Eva und Sara mit der Kombination Pandae Tollyo Chagi und Tollyo Cha Chirugi auseinander, während Wencke sich einer speziellen Chokki- Kombination, die sie bei Vorführungen zeigen möchte, zuwandte. Alex Pedde übte die Techniken Ap Pandae Tollyo Chagi und Twigi Yop Chagi.

In der letzten Trainingseinheit am Samstag ging es darum die Techniken, die in der nächsten Prüfung als Kyek Pa ausgeführt werden müssen, in Hinblick auf größtmögliche Effektivität zu trainieren. Hierzu wurden als Trainingsmittel auch Pratzen und Sandsäcke genutzt. So übten Wencke Emkes und Alexander Schumann den Ap Pandae Tollyo Chagi am Sandsack.

Wencke und …
… Alex

Wie immer wurde von Axel Markner auch auf die korrekte Atmung geachtet und Alex Hartmann demonstrierte verschiedene Techniken am Sandsack.

Pituro Chokkto Chagi und ...
... Pituro Chagi

Die fortgeschrittenen Schüler trainierten abschließend noch verschiedene Sprungtechniken ihres Prüfungsprogramms am Sandsack.

Der Samstagabend war wie immer trainingsfrei. Es gab Pizza, Spiele und zum Teil vertiefende Gespräche über das Traditionelle Taekwon-Do.

Auch in der letzten Trainingseinheit am Sonntag zeigten alle Teilnehmer noch einmal eine gute Einstellung und versuchten die Anforderungen des Abschlusstrainings zu meistern. Wencke, Eva und Sara beschäftigten sich intensiv mit den Yakssok-Techniken der nächsten Prüfung und Alex Pedde übte nochmals seine Kibon-Donjak-Techniken. Mit diesen Techniken ging es dann auch zum Ende der Unterrichtseinheit zum Drill über. Hier waren ein hohes Maß an Durchhaltevermögen und Konzentration gefragt. Am Ende waren zwar alle erschöpft, aber konnten, wie Axel ihnen bestätigte, sehr zufrieden mit ihren Leistungen sein.

Bei obligatorischen abschließenden „Meckerstunde“ am Ende der Woche waren sich alle einig, dass das Seminar wieder einmal viel zu schnell vorüber war. Die Teilnehmer waren wieder einmal äußerst zufrieden mit dem Training und der sehr intensiven und individuellen Betreuung, die vom Trainerteam gewährleistet wurde.

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